Chicago nach Corona wieder live unterwegs

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04.09.2021 20:36
#31 RE: Chicago nach Corona wieder live unterwegs
Di

Pardini möchte doch nicht wie Kath klingen. Er ist doch schließlich der Champlin-Ersatz und übertrifft diesen gesanglich deutlich.

Ohne jetzt eingebildet zu klingen, aber von Stimmbildung habe ich schon etwas Ahnung. Champlins "Übersingen" ist Tatsache. Er drückt enorm, um kräftig zu singen und nutzt fast keine Resonanzräume, singt sozusagen im Hals. Das hat seiner Stimme meiner Meinung nach enorm geschadet.

Somit hat sich das hier noch einigermaßen in Ordnung angehört: https://www.youtube.com/watch?v=hnImgPWM61c
Später dann so ... https://www.youtube.com/watch?v=iIari9rjd-4

Probiert es mal aus und versucht so wie er zu singen. Ihr seid nach fünf Minuten heißer.

Hier ein Sänger, der die Resonanzräume nutzt und mit einer guten Stütze (Zwerchfelleinsatz beim Singen) kräftig klingt.
https://www.youtube.com/watch?v=Btq4MnwvQgM


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06.09.2021 15:52 (zuletzt bearbeitet: 06.09.2021 15:53)
#32 RE: Chicago nach Corona wieder live unterwegs
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Natürlich will (oder besser: soll) Pardini wie Kath singen. Wenn Du mal Lous Songs aus der Vor-Chicago Zeit hörst, dann wird das klar. Gleiches gilt für Champlin in seiner früheren Zeit bei Chicago ( s. erstes Video), wo er noch Kath imitiert. Erst in den späteren Jahren singt Champlin wieder in seinem ureigenen Stil. Er hat die Songs über die Jahre zu seinen eigenen gemacht. Und genau darin besteht die Kunst. Du begründest da etwas pseudo-wissenschaftlich, was man eigentlich nur gefühlsmäßig beurteilen kann. Und da sprechen Millionen von Fans, Kenner der Musikszene, immer noch fantastische Alben, Grammyauszeichnungen etc. für Champlin Bände.


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06.09.2021 21:06
#33 RE: Chicago nach Corona wieder live unterwegs
Di

Pseudowissenschaftlich? Bei aller Demut, ich habe Musik studiert!
Wenn Pardini oder Champlin Kath imitiert hätten, würde es sich anders anhören. Dann hätte man auch jemand anderes als die beiden verpflichtet. Oder ersetzt man Rolls-Royce mit einer Ente? Und Pardini ist ganz eindeutig ein Champlin-Imitat, das gesanglich das Original übertrifft.
Und nein, eine stimmliche Qualität kann man sehr wohl objektiv beurteilen. Grammy-"Auszeichnungen" sind dabei wohl kaum ein Indikator für gesangliche (und andere musikalische) Qualitäten. Um sein instrumentales und kompositorisches Können geht es in diesem Zusammenhang nicht.


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07.09.2021 14:40
#34 RE: Chicago nach Corona wieder live unterwegs
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Das Beurteilen von Stimmen ist so schwierig, weil es dabei nicht nur um technisches Können sondern auch um eine rein subjektive Geschmacksfrage geht.
Selbst wenn ein Sänger perfekt intoniert, musikalisch alles richtig macht und sein Repertoire beherrscht, muss er noch lange nicht gefallen.
Manchmal ist es sogar ungerechterweise so, dass gerade die eigentlich "schlechteren" Sänger viel besser ankommen. einfach weil sie eine schoenere Stimmfarbe haben, das Timbre irgendwie anrührt, die Person ueberzeugt, die Ausdruckskraft stark ist.

Man kann natuerlich wie bei allen Instrumenten auch technische Mindestmaßstäbe anlegen, was jemand koennen MUSS, um "gut" zu sein.
Aber jenseits dessen wird eine Beurteilung der Stimme sehr kompliziert. Das sollte man auch als studierter Musiker wissen.


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07.09.2021 21:00 (zuletzt bearbeitet: 07.09.2021 21:03)
#35 RE: Chicago nach Corona wieder live unterwegs
Di

Zitat von makemesmile im Beitrag #34
Das Beurteilen von Stimmen ist so schwierig, weil es dabei nicht nur um technisches Können sondern auch um eine rein subjektive Geschmacksfrage geht.



Das ist richtig. Solche Beurteilungen sind aber erst auf Weltklasseniveau sinnvoll. Ich finde zum Beispiel Peter Schreier besser als Fritz Wunderlich. Darüber kann man streiten. Im Popularbereich bevorzuge ich, was die Stimmfärbung anbelangt, Celine Dion gegenüber anderen Sängerinnen.
Nehmen wir aber zum Beispiel Campino. Er ist ein miserabler Musiker und kann auch nicht Singen. Die subjektive Geschmacksfrage erübrigt sich.
Champlin ist natürlich ein viel besserer Musiker als Campino. Er macht aber eklatante technische Fehler, die für mich auch nicht als "Timbre" durchgehen.

Zitat von makemesmile im Beitrag #34

Selbst wenn ein Sänger perfekt intoniert, musikalisch alles richtig macht und sein Repertoire beherrscht, muss er noch lange nicht gefallen.



Genau das ist der Grund, warum die Jugend nicht Bach, sondern die "Ärzte" oder sonst etwas hört.

Zitat von makemesmile im Beitrag #34

Manchmal ist es sogar ungerechterweise so, dass gerade die eigentlich "schlechteren" Sänger viel besser ankommen. einfach weil sie eine schoenere Stimmfarbe haben, das Timbre irgendwie anrührt, die Person ueberzeugt, die Ausdruckskraft stark ist.



Warum haben die schlechteren Sänger eine schönere Stimmfarbe? Die Stimmfarbe entsteht durch Resonanzräume. Diese nutzt Champlin nicht. Um ein "anrührendes Timbre" zu nutzen brauche ich Resonanzräume. Das gilt nicht nur für den klassischen Gesang, sondern auch für die Popularmusik. Zum Beispiel braucht auch das "Belting" eine Technik, die geübt werden muss.
Champlin ist technisch hingegen sehr eingeschränkt.

Zitat von makemesmile im Beitrag #34

Man kann natuerlich wie bei allen Instrumenten auch technische Mindestmaßstäbe anlegen, was jemand koennen MUSS, um "gut" zu sein.
Aber jenseits dessen wird eine Beurteilung der Stimme sehr kompliziert.


Genau diese "Mindestmaßstäbe" lege ich bei Champlin an. Und da er diese nicht erfüllt, ist er kein guter Sänger. Eine Beurteilung "jenseits dessen" bedarf es bei ihm also nicht.

Zitat von makemesmile im Beitrag #34
Das sollte man auch als studierter Musiker wissen.


Si tacuisses, philosophus mansisses.


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08.09.2021 06:14 (zuletzt bearbeitet: 08.09.2021 10:39)
#36 RE: Chicago nach Corona wieder live unterwegs
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…und nebenbei hat Champlin eine Krebsbehandlung inklusive Chemotherapie hinter sich. Das auch diese die Stimme beeinträchtigen kann, sollte auch bekannt sein. Dennoch ist für die meisten klar: Champlin ist und bleibt ein verdammt guter Sänger. In meinem vorherigen Post habe ich alles dazu gesagt. Pardini mag ich auch, allerdings fehlt eben die eigene Identität, die man nur entwickeln kann, wenn man eigene Songs in das Bandrepertoire einbringt. Kann ja noch kommen. Ist aber bisher zumindest Live nicht passiert. Bisher ist Look away Pardinis Trademarksong auf der Bühne. Ein von Diane Warren komponierter Song, den Bill Champlin als Sänger zu einer von drei Nr. 1-Singles für Chicago in den USA gemacht hat.

Die Bewertung gesanglicher Leistungen ist tatsächlich ein schwieriges Thema, bei dem nicht nur technische Kriterien angewendet werden dürfen. Das ist ein Streitthema in hunderten von Foren, darüber müssen wir uns hier nicht auch noch streiten. Sorry für den Begriff „pseudowissenschaftlich“, aber ich bin darauf gekommen, weil Du hier bestimmte Kriterien angelegt hast, obwohl es eben auch noch andere Ebenen der Beurteilung gibt. Ach ja, hier ein guter wissenschaftlicher Beitrag zum Thema:
https://portal.ub.uni-kassel.de/kup/d/9783737650878#page29

Und beruhigend ist auch, dass man nicht Musik studiert haben muss, um Stimmen beurteilen zu können:

https://www.deutschlandfunknova.de/nachr...gesang-bewerten


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08.09.2021 14:30
#37 RE: Chicago nach Corona wieder live unterwegs
Di

Zitat von makemesmile im Beitrag #36
Ach ja, hier ein guter wissenschaftlicher Beitrag zum Thema:
https://portal.ub.uni-kassel.de/kup/d/9783737650878#page29



Zitat: "Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um einen Auszug aus der Habilitationsschrift, die am
15.01.2018 dem Fachbereich 01 Humanwissenschaften der Universität Kassel vorgelegt wurde."

Geschwätzwissenschaften waren nie mein Ding.

Zitat von makemesmile im Beitrag #36


Und beruhigend ist auch, dass man nicht Musik studiert haben muss, um Stimmen beurteilen zu können:

https://www.deutschlandfunknova.de/nachr...gesang-bewerten


"DSDS, The Voice of Germany oder X-Factor - bei vielen Castingshows entscheidet am Ende das Publikum, wer am besten singen kann."

Nein, man muss es nicht studiert haben, aber Ahnung sollte man schon haben. Und bei genannten Formaten gibt es tatsächlich keinen Unterschied zwischen Jury und Publikum.


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