So, den ersten Durchlauf habe ich hinter mir und ihn in vollen Zügen genossen. Es war klar, dass das Album ein völlig anderes sein wird, als seine Vorgänger. Allein die Stimme von Neil Donell unterscheidet sich doch erheblich von Jason's und man denkt im ersten Moment: Ist das wirklich Chicago?! Aber spätestens beim zweiten Song, wenn Robert singt, fühlt man sich wieder heimisch.
Nur am Rande: Die Stimme von Neil würde auch sehr gut zu Foreigner oder Journey passen. Just my 2 Cents...
Zur Klangqualität: Die ist wirklich exorbitant gut! Habe mir letzten Monat den beyerdynamic t5 (3. Gen.) gegönnt und jetzt weiß ich auch, warum! 
Zu den Songs:
1. Born For This Moment: Schöner Opener mit einem ausgiebigen Bläsersolo in der Mitte...klasse!
2. If This Is Goodbye: Wenn Robert singt, läuft mir jedesmal ein kalter Schauer über den Rücken. Für mich DIE Stimme von Chicago. Schei...auf Peter Cetera 
3. Firecracker: Sehr funkig mit kurzen Bläserstößen. Wie Conny schon richtig bemerkte, sind sie relativ einfach "gestrickt", aber genau das passt hier sehr gut!
4. Someone Needed Me The Most: Wunderschöne Ballade mit Harmony Vocals und sehr gut arrangierten Horns. Kommt den "alten" Chicago schon sehr nahe!
5. Our New York Time: So einen leichten und beschwingten Song kann nur Robert völlig mühelos aus dem Ärmel schütteln. Andere Songschreiber würden für so etwas Jahre brauchen. Das Gitarrensolo von Tony gegen Ende und das Horn Arrangement machen den Hochgenuss perfekt.
6. Safer Harbours: Eine Powerballade vom Feinsten! Sehr dramatischer Chorus!
7. Crazy Idea: Zweiter Funksong nach "Firecracker", die Bläser ähnlich kurz und knackig arrangiert. Sehr guter Beginn von Neil, aber wenn Robert einsteigt, schmelze ich abermals dahin...
8. Make A Man Outta Me: Wieder eine Ballade, von Neil gesungen und mit Country-Einflüssen. Sehr "amerikanisch"!
9. She’s Right: Ein sehr "ungehobelter" Song, Roberts Stimme extrem kratzig. Hatte ich schon erwähnt, dass ich seine Stimme liebe? 
10. “The Mermaid” Sereia Do Mar: Ist das schon Bossa Nova? Tolle Zeitreise in die Vergangenheit, als Laudir de Oliveira noch Mitglied von Chicago war...
11. You’ve Got to Believe: Sehr moderner Style, stampfender Rythmus. Ich denke, der Song würde auch bei jungen Leuten sehr gut ankommen.
12. For the Love: Eine weitere Ballade, aber diesmal von Robert gesungen. Mit wunderschönen Streichern und einem kurzen Trombone-Solo von Jimmy.
13. If This Isn’t Love: Schöner Midtempo-Song, relativ rockig. Die Horns, wie man sie von früher kennt.
14. House on the Hill: Schon bei den ersten Takten habe ich gewusst: Das kann nur ein Robert Lamm Song sein. Schöner Abschluss eines wundervollen Albums.
Fazit: Robert in Höchstform, zwei sehr funkige Songs, die Bläser nicht mehr ganz so kompliziert arrangiert wie früher, Klangqualität perfekt, die Songauswahl nahezu perfekt. Es wird jedenfalls schwer, dass dieses Jahr das Album noch jemand toppt. Mein Top-Album 2021 war übrigens "Hardware" von Billy Gibbons! 