ROLLING STONES: Hackney Diamonds (2023)
Die Rezension
Von Alfons Constroffer
Sie sind nicht totzukriegen: Nach dem bluesigen „Blue & Lonesome“ wieder mal nach sieben Jahren ein neues Rockalbum, mit etwas Pop garniert. Und dieses Album ist eins ihrer besten seit Jahren. Trotzdem: "Crosspromotion" ist hier angesagt: Da wirken in dem etwas überdehnten (mit über 7 Minuten) Bluesrocker „Sweet Sounds Of Heaven“ Lady Gaga (Vocals) und Stevie Wonder (Keys, Piano) mit, in „Live By The Sword“ und „Get Close“ Elton John am Piano sowie in „Bite My Head Off“ Paul McCartney am Bass mit.
Einzige Fremdkomposition des Albums ist, wie könnte es anders sein, Muddy Water’s „Rolling Stone Blues", hier wie im Original als eine raue Blues-Variante nur mit Gitarre und Harmonika begleitet.
Charlie Watts ist noch bei „Mess It Up“ und „Live By The Sword“ dabei, Bill Wyman spielt noch bei „Live By The Sword“ Bass. Mick Jagger röhrt wie eh und je gekonnt rotzig und frisch und die Band rockt fast so wie früher gekonnt lässig.
Die Stammband ist jetzt Mick Jagger (Vocals, Background Vocals, Harmonica, Guitar, Percussion), Keith Richards (Guitars, Bass, Vocals, Background Vocals), Ron Wood (Guitars, Background Vocals), Darryl Jones (Bass), Steve Jordan (Drums) und Matt Clifford (Keyboards).
Die Hitsingle „Angry“, als simpler schneller Rock-Song, erinnert an „Start Me Up“ und wird mit poppigen Background Vocals aufgefrischt. „Get Close“ ist ein Mid-Tempo-Rock-Song mit Saxsolo und einem kaum wahrnehmbaren Elton John am Piano. Ein Höhepunkt des Albums ist „Depending On You“, eine gefällige Rockballade mit Country-Touch, „Bite My Head Off“, auch sehr gut, ist ein ultraschneller rauer Rocker mit Paul McCartney am Bass. „Whole Wide World“ geriet zum schnellen Rock-Song mit gefälligen Pop-Chorus. „Dreamy Skies“ ist eine langsame Blues-Rock-Ballade, sehr gut gemacht, mit Harmonika-Solo, „Mess It Up“ ist ein flotter Rocker mit Pop-Refrain. Einer der Höhepunkte ist auch „Live By The Sword“, auch ein schneller Rocker mit Elton John am Piano (hier kann man ihn heraushören!) und Paul McCartney am Bass. „Driving Me Too Hard“ ist eine Midtempo-Country-Rock-Ballade und „Tell Me Straight“, als schwächster Song, wurde eine langsame Rockballade, wo Keith Richards singt. Den eigentlichen Höhepunkt dieses Album bringt „Sweet Sounds Of Heaven“ als Deluxe-Blues-Gospel-Rockballade mit Lady Gaga am Mikro und Stevie Wonder an den Tasten.
Der Schlusssong „Rolling Stone Blues“ stammt von Muddy Waters und wird hier als rauer Bluessong nur mit Gitarre und Harmonika begleitet.
Solide, souverän, die Überraschung des Jahres?
Der Klang wurde radiotauglich komprimiert.
Conny's Punktlegende
Interpretation: 7-10 Punkte (von 12)
Klangqualität: 7 Punkte (von 12)